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Durchfall & Erbrechen beim Hund

Wenn dein Hund gleichzeitig Durchfall und Erbrechen hat, ist das meist ein Zeichen für eine akute Magen-Darm-Erkrankung. Schnelles Handeln ist wichtig, um Dehydrierung zu vermeiden.

Typische Ursachen

Futterwechsel

Ein zu schneller Wechsel des Futters kann den empfindlichen Magen-Darm-Trakt überfordern. Stelle Futter immer schrittweise über 7-10 Tage um.

Infektionen

Viren, Bakterien oder Parasiten können schwere Magen-Darm-Symptome verursachen. Vor allem Welpen sind gefährdet.

Giftige Substanzen

Vergiftungen durch Pflanzen, Haushaltschemikalien oder verdorbene Lebensmittel führen häufig zu gleichzeitigem Durchfall und Erbrechen.

Erste Hilfe

Flüssigkeit & Schonkost

Biete deinem Hund in kurzen Abständen kleine Mengen Wasser an. Nach 12-24 Stunden Nahrungspause kannst du mit Schonkost (Reis + Hühnchen) beginnen. Starte mit winzigen Portionen.

Beobachtung

Prüfe regelmäßig das Zahnfleisch (sollte rosa und feucht sein), die Hautfalte (sollte schnell zurückschnappen) und das Allgemeinbefinden. Bei Verschlechterung sofort zum Tierarzt.

Wann zum Tierarzt?

Akute Warnsignale

  • Blut im Erbrochenen oder Kot
  • Schwarzer, teerartiger Kot
  • Starke Bauchschmerzen
  • Apathie und Schwäche
  • Fieber über 39,5°C

Dehydrierung erkennen

  • Trockene Schleimhäute
  • Eingefallene Augen
  • Hautfalte bleibt stehen
  • Sehr dunkler Urin
  • Verweigerung von Wasser

Besondere Risikogruppen

Welpen, Senioren und immungeschwächte Hunde sind besonders gefährdet. Bei diesen Gruppen solltest du bereits nach 6-12 Stunden anhaltender Symptome einen Tierarzt konsultieren, da sie schneller dehydrieren und schwere Komplikationen entwickeln können.

Diagnose und Behandlung beim Tierarzt

Untersuchungen

Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um die Ursache der Symptome zu ermitteln. Dazu können gehören:

  • Körperliche Untersuchung und Temperaturmessung
  • Kotuntersuchung auf Parasiten und Bakterien
  • Blutuntersuchung zur Überprüfung der Organfunktionen
  • Ultraschall oder Röntgen bei Verdacht auf Fremdkörper
  • Tests auf spezifische Viruserkrankungen

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Diagnose kann die Behandlung unterschiedlich ausfallen:

Infusionstherapie

Bei Dehydrierung werden Flüssigkeit und Elektrolyte intravenös verabreicht

Medikamente

Antiemetika gegen Erbrechen, Antibiotika bei bakteriellen Infektionen

Schonkost

Spezielle Diät zur Entlastung des Verdauungssystems

Stationäre Aufnahme

In schweren Fällen kann eine Überwachung in der Klinik notwendig sein

Vorbeugung

Verträgliches Futter

Wähle hochwertiges, leicht verdauliches Futter ohne künstliche Zusatzstoffe. Achte auf die individuellen Unverträglichkeiten deines Hundes.

Langsame Umstellung

Mische neues Futter über mindestens 7 Tage schrittweise unter das alte Futter, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überfordern.

Tipp: Fütterungshygiene

Reinige Futter- und Wassernäpfe täglich, um Bakterienwachstum zu vermeiden. Nassfutter sollte nicht länger als 30 Minuten stehen bleiben. Achte auch darauf, dass dein Hund beim Spaziergang nichts Ungeeignetes frisst. Training mit dem Kommando "Aus" kann hier sehr hilfreich sein.

Langfristige Vorbeugung

Hochwertiges Futter

Investiere in qualitativ hochwertiges Hundefutter mit hohem Fleischanteil und ohne künstliche Zusatzstoffe. Achte auf die Deklaration: Je transparenter die Zusammensetzung, desto besser. Vermeide häufige Allergene wie Weizen, Soja und Mais, wenn dein Hund empfindlich reagiert. Ein gut verdauliches Futter reduziert die Belastung des Magen-Darm-Trakts erheblich.

Regelmäßige Entwurmung

Lasse deinen Hund regelmäßig entwurmen oder den Kot auf Parasiten untersuchen. Besonders Hunde mit Freilauf oder Kontakt zu anderen Tieren sollten alle 3 Monate kontrolliert werden. Parasiten können chronische Darmprobleme verursachen und das Immunsystem schwächen.

Stressreduktion

Stress kann die Verdauung stark beeinflussen. Achte auf einen geregelten Tagesablauf, ausreichend Ruhephasen und vermeide unnötige Stressfaktoren. Bei ängstlichen Hunden können Entspannungstraining oder natürliche Beruhigungsmittel helfen. Ein entspannter Hund hat ein stärkeres Immunsystem und eine bessere Verdauung.

Darmflora unterstützen

Eine gesunde Darmflora ist der Schlüssel zu einem starken Immunsystem. Ergänze das Futter mit probiotischen Lebensmitteln wie Kefir oder speziellen Darmpulvern. Präbiotische Ballaststoffe aus Flohsamenschalen oder Chicorée ernähren die guten Darmbakterien. Eine 4-8-wöchige Darmkur 1-2 Mal jährlich kann vorbeugend wirken.

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